Chronik der Karnevalsgesellschaft Greane Krapfa Oberelchingen 1957 e.V.

Die Oberelchinger Faschingstradition beginnt nicht erst mit der Gründung der Faschingsgesellschaft im Jahr 1957. Bereits in den dreißiger Jahren zogen Umzüge den Klosterberg hinunter. Anfang der fünfziger Jahre lebte diese Tradition wieder auf und führte 1957 zur Vereinsgründung. Als treibende Kräfte sind insbesondere der damalige Pächter der Klosterbräustuben, Gregor Wilhelm, der spätere 1. Vorstand Josef Gnann und Konrad Fetzer hervorzuheben. Erstmals wurde ein Elferrat ins Leben gerufen, und die ersten zündenden Reden kamen aus der Bütt. Im Jahr 1959 wurde das erste Oberelchinger Prinzenpaar der Öffentlichkeit vorgestellt. Prinzessin Waltraud I. (Kinzel) und Prinz Theo I. (Haberlander) regierten erstmals auf dem heiligen Berg. Unterstützt wurden sie von der ersten Prinzengarde der damaligen Faschingsgesellschaft.

1966 wurde Armin Wanner zum 1. Vorsitzenden und Wolfgang Benz zum 2. Vorsitzenden gewählt. In diesem Jahr kam es auch zum Namen Karnevalsgesellschaft Oberelchingen (KGO.). Ausgehend vom alten Namen der Oberelchinger „Krapfa“ und der Vereinsfarbe „Grün“ wurde unter Heinz Fleischmann, der den Verein in den Jahren 1968 und 1969 führte, die Bezeichnung „Greane Krapfa“ dann im Jahr 1969 zum Beinamen der Karnevalsgesellschaft Oberelchingen.1973 wurde die „Sieben-Schwaben-Vereinigung“ gegründet, die sich aus den Karnevalsgesellschaften der umliegenden Gemeinden zusammensetzte. Im selben Jahr wurde auch erstmals eine Kindergarde mit 12 Mädchen einstudiert und auch ein Männerballett, bestehend aus 6 „Grazien“ schloss sich dem Verein an. 1976 kam dann eine Teenagergarde, bestehend aus 8 jungen Damen dazu. Ebenfalls 1976 wurde der Verein, der zwischenzeitlich 120 Mitglieder zählte, in den Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine aufgenommen. Bereits ein Jahr später wurde die Sieben-Schwaben-Sitzung in der Thalfinger Mehrzweckhalle unter der Leitung von Wolfgang Benz durchgeführt.

1979 – 22 Jahre Karnevalsgesellschaft „Greane Krapfa“ Oberelchingen e.V.

Ein Grund zum Feiern und Anlass für eine große Jubiläumsveranstaltung in den Klosterbräustuben. Zu dieser Feier wurden alle Prinzenpaare der zurückliegenden Faschingskampagnen eingeladen. Fast alle kamen und manches Prinzenpaar, das sich im Laufe der Jahre aus den Augen verloren hatte, sah sich an diesem Abend nach vielen Jahren zum erstenmal wieder.

Im Jahr 1980 war die Karnevalsgesellschaft „Greane Krapfa“ Mitbegründer des Regionalverbandes Bayerisch – Schwäbischer Fastnachtsvereine.

Seit 1981 führt die Karnevalsgesellschaft „Greane Krapfa“ Oberelchingen jährlich eine Prunksitzung durch. Die ersten drei Jahre wurde die Veranstaltung mangels Halle in der Nachbargemeinde Nersingen durchgeführt. Mittlerweile hat sich diese Veranstaltung in der Brühlhalle zu einem Höhepunkt der Oberelchinger Fasnacht entwickelt.

Der neu entstandene Ehrenorden „Krapfus Humorus Causa“ wurde erstmals 1984 an zwei verdiente Fasnachter, die sich um die Pflege und Erhaltung der Oberelchinger Fasnacht verdient gemacht haben, verliehen. Diese Auszeichnung ist der höchste Orden, den die „Greane Krapfa“ zu verleihen haben.

Ein historisches Jahr in der Geschichte der Karnevalsgesellschaft „Greane Krapfa“ Oberelchingen war 1985 die Standartenweihe durch Pater Alfons Scherbel. Angeführt vom Musikverein „Eintracht“ Oberelchingen, dem Patenverein der „Greane Krapfa“, sowie der Fahnenbraut, der damaligen Prinzessin Karin I. (Schenk), marschierte die Gesellschaft mit den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine und der „Sieben-Schwaben-Vereinigung“ in die Klosterbräustuben zum Festakt. Höhepunkt dieses Jahr war der Auslandsauftritt der Gesellschaft in Rimini (Italien).

Die Maskengruppe „Därles Bärbla“ unter dem Zunftmeister Achim Götz trat 1989 geschlossen der Karnevalsgesellschaft „Greane Krapfa“ bei. Diese Maskengruppe basiert auf einer Legende aus dem 16. Jahrhundert, welche von Hermann Götz dokumentiert wurde. Der 1. Auftritt der 12 Gründungsmitglieder der Gruppe, die sich zur Brauchtumspflege verpflichtet fühlt war 1986 und zog bis heute weitere 42 aktive Mitglieder, sowie 28 Kinder und etwa 10 Fördernde in ihren Bann. Brauchtumsveranstaltungen der Gruppe sind Narrengericht, Spiegelvorhalten, Narrenschnorren, Narrenzoll sowie das Narrenbaumstellen.

Zum Jahreswechsel 1989/1990 schloss sich eine weitere Maskengruppe, die „Oberelchinger Bobbele“, der Karnevalsgesellschaft an. Diese Maskengruppe gibt es seit 1985, und sie besteht derzeit aus 29 Erwachsenen und 14 Kindern. Die Legende besagt, dass sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als auch die Fasnacht noch eine reine Männerdomäne war, einige Frauen von der Männerherrschaft losgesagt haben. Neben ihren familiären Pflichten zeigten sie fortan Sinn für Handwerk, Kunst und Wissen. Zum Zeichen ihrer Zusammengehörigkeit trugen die eine bunte Wollkugel an ihren Trachten.

„Greane Krapfa“ 1990: Die Gesellschaft blickt seit ihrer Gründung auf 33-jähriges närrisches Treiben zurück, Anlass genug, dieses Jubiläum in elegantem Rahmen im Sitzungssaal des Bayer.-Napol.-Bier-Hauptquartiers im Bräuhaus zu Oberelchingen zu feiern.

Die Aktivitäten der Karnevalsgesellschaft beschränken sich in all den Jahren nicht nur auf die närrische Zeit. Auch außerhalb des Faschingsgeschehens organisiert der Verein Altpapiersammlungen und unterstützt andere Veranstaltungen. Die seit Jahren durchgeführten NON-STOP-Tänze erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und gehören schon zum festen Bestandteil im Ortsgeschehen.

Ein schwerer Schicksalsschlag traf im Mai 1994 die „Greane Krapfa“. Wolfgang Benz starb am 31.05.1994. Wie sollte es weitergehen? Wolfgang Benz war einer, der für seine „Greane Krapfa“ wohl das letzte Hemd geopfert hätte. Er war ein Vollblutfasnachter, wie es keinen Zweiten geben wird. Ob als Tanzmajor oder Vorstand, er war immer guter Laune und hielt seine Krapfa fest zusammen.

Im Jahr 1994 erfolgte die Einweihung des Zunfthauses, welches in über 4000 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden von Mitgliedern der „Greane Krapfa“ renoviert wurde. Dort haben alle Abteilungen eine Unterkunft gefunden. Die „Därles-Bärbla“, die „Elchinger Bobbele“ und die „Greane Krapfa“ unterhalten das Zunfthaus gemeinsam.

Mit großer Freude wurde im Jahr 2000 der erste Bauabschnitt des „Konstantin-Vidal-Hauses“ seiner Bestimmung übergeben. In diesem Gebäude, welches unter Mitwirkung der Oberelchinger Vereine von der Gemeinde Elchingen renoviert wurde, haben u.a. auch die „Greane Krapfa“ wieder einen adäquaten Proberaum für ihre Tanzgruppen gefunden