„Mi friert’s – mi au.“ So lautete der spontan erfundene Fastnachtsruf, der am Freitagabend während des Narrenbaumstellens in Oberelchingen die Runde machte. Ein Gutes hatten die eisigen Temperaturen, wie die Moderatoren Achim Götz und Christian Holl feststellten: Sie brachten Maskenträger und Zuschauer zum Tanzen. Erstmals eröffneten und begleiteten die Unterelchinger Böllerschützen den Zug, der wie immer als eindrucksvolles Spektakel mit Fackeln und Feuerfontänen in der Dunkelheit durchs Martinstor die Klostersteige hinunter führte.
Die 48 Maskengruppen und Guggenmusiken sorgten schnell für drangvolle Enge auf dem Platz vor der „Krone“. Mit viel Lärm, Konfetti aus der Kanone und einem Feuerwerk wurde die alte Burgl beim Wecken der Bärbl unterstützt, bevor der 18 Meter hohe Narrenbaum mit Hilfe von „Schwalben“ (Holzscheren) aufgestellt wurde.
Recycling und Nachhaltigkeit sind auch für die Narren ein Thema: Der an seiner Spitze mit einem Reisigbesen geschmückte Stamm ist der Maibaum des vergangenen Jahres, wie Achim Götz erklärte.
Seit 1986 pflegen die Oberelchinger Fastnachter das Narrenbaumstellen, allen voran die Därles Bärbla, die dieses Jahr am Barbaratag ihren 30. Geburtstag feiern. Ihr Schlachtruf „Därles – Bärbla“ hat sich in Oberelchingen längst eingebürgert, während sich die Zuschauer mit manch einem Zungenbrecher der Gastzünfte etwas schwer taten. Auch einige junge Flüchtlinge aus Afghanistan, die sich unters närrische Volk gemischt hatten, mühten sich damit ab – und hatten Spaß dabei sowie beim fröhlichen Treiben zwischen Maskenträgern, im Konfettiregen und beim Feuerwerk. „Das werde ich nie vergessen“, sagte einer der Afghanen und stimmte ein ins „Narri – narro“.
BARBARA HINZPETER 09.02.2015