Die Luft am Heiligen Berg in Oberelchingen brannte: Mehr als 1000 Hexen waren auf Einladung der Elchinger Därles Bärbla zum Narrenbaumaufstellen und Fasnachtswecken gekommen. „Alles, was einen Besen hat, ist gelandet“, freute sich Oberbärbel „Beach“ alias Christian Holl, als er auf dem Dorfplatz die wilden Hexen- und Häshaufen aus 56 Fasnachtsvereinen begrüßte, die es sich trotz des Regens nicht nehmen ließen, nach Oberelchingen zu kommen.
Die einheimischen Lehmwualer, Bobbele, Kanoniere und Weitfeldhexa waren ebenso dabei wie die von weit hergeflogenen Wasserbätscher, die Rumpelhäxa, Grias Boale, Bettlhexa, Schilfsgräbsler, Furzafangr, Muasguttr, Wasamolle, Kuhschwanzhexa oder Kirschkernspucker. Zu den urigen Klängen des Ulmer Spielmannszuges, der Nersinger Schalmaien und der Elchinger Blech Beat Gugga zogen sie mit der noch schlafenden Fasnacht und dem Narrenbaum den Heiligen Berg hinab, um in der Ortsmitte das uralte Ritual des Fasnachtsweckens und Narrenbaumaufstellens zu feiern.
Es gibt wohl wenige Brauchtumsveranstaltungen, bei denen die Stimmung und Freude an der Fasnacht so hautnah zu spüren ist wie bei diesem Hexenspektakel am Heiligen Berg. „Struwelich und iwwwerzwerch“ – der Schlachtruf der Rumpelhäxa – beschrieb die Stimmung auf dem Dorfplatz am besten: Es ging zu wie bei der Walpurgisnacht. Mit ihrem Ruf „Pudel pass auf“ erinnern „D´r schwarze Pudel“ an den faustischen Hexentanz um den Boxberg. Mit „narri-narro, Hexafeschtler weiter so“, goss Christian Holl so lange Öl ins närrische Feuer, bis der fröhliche Lärm die Fasnacht weckte.
Mit Jubel wurde das Narrenbaumstellen begleitet. Das Feuerwerk in der Baumkrone zündete planmäßig, wenn auch der Baum in der Eile etwas schief geraten war. Bis Aschermittwoch wird er als Zeichen der närrischen Herrschaft auf dem Dorfplatz stehen. Bis dahin gelten in Elchingen die elf Narrengesetze, deren Paragraf vier lautet: „Jeder darf lachen so viel er will und so laut er kann. Das gilt insbesondere für jene, die zu Hause nichts zu lachen haben.“
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