Es war viel geboten fürs Auge: Alle Sieben-Schwaben-Gesellschaften hatten zur gemeinsamen Prunksitzung ihre Programm-Highlights mitgebracht. Die Garden- und Showtanzgruppen der Sieben-Schwaben-Gesellschaften demonstrierten in der Unterelchinger Brühlhalle Vielfalt, tänzerisches und akrobatisches Können und nicht zuletzt auch Gemeinsamkeit. Gardemädchen aller Mitgliedsvereine hatten zusammen eine Choreografie einstudiert. Sie umrahmten so die feierliche Verleihung des „Sieben-Schwaben-Spießes“.
Die Auszeichnung ging an einen Vertreter der Greane Krapfa Oberelchingen, die Gastgeber der Prunksitzung waren: Geehrt wurde Achim Götz, der vor 40 Jahren zum ersten Mal in der Bütt stand „und seither nicht mehr herausgekommen ist“, wie Laudator Detlef Kleen von den Dornstadter Lachatrappern sagte. Darüber hinaus ist Götz Mitbegründer der Oberelchinger Maskengruppe Därlesbärbla, deren Zunftmeister er 22 Jahre lang war und die sich zu einer der größten und bekanntesten Brauchtumszünfte der Region entwickelt habe. Sichtlich bewegt nahm Achim Götz den „fastnachtlichen Heiligenschein“ entgegen.
Und wie’s der Brauch ist seit 32 Jahren, räsonierte Achim Götz in der Krapfa-Bütt als Elchinger Weagmacher – diesmal über die Schwaben und die Überlegenheit dieser vom Aussterben bedrohten Spezies. Allerdings hatten es die Büttenredner – trotz der guten Akustik – etwas schwer in der großen und vollbesetzten Brühlhalle, die Aufmerksamkeit des Publikums durchgängig und bis in die hinteren Reihen auf sich zu ziehen. Da war es gut, dass Julia Götz ihren Auftritt wie immer mit einer Schunkelrunde einleitete und in ihrem „Spionagebericht“ aus den Sieben-Schwaben-Gesellschaften real existierende Personen auftreten ließ.
Zum Beispiel Hilde Janka-Merz, die Ehefrau des früheren UECV-Präsidenten „mit der schönsten Frisur im Saal“. Gefragt, ob sie an die Existenz eines allwissenden Wesens glaube, soll sie geantwortet haben: „Ja klar, mit so einem Wesen bin ich verheiratet.“ Versiert in der Bütt sind mittlerweile auch Lukas Popp und Conrad Götz. Erneut traten sie als Jungmusiker auf. Gekonnt trug Nachwuchstalent Sabrina Kropp von den Seejockeln ihre Büttenrede über die Erfahrungen mit „ihrem Opa“ vor. Holprig gereimt und schräg gesungen: Das sind Markenzeichen des „Grasdaggl“-Trios Philipp Schneider, Jürgen Poleschner und Stefan Seitz. Die Spitzen der „drei Tenöre“ aus den Reihen der Blechbeatgugga trafen ins Schwarze.
Aufwendige Piratenshow
So machten sie den Vorschlag, den Klosterberg angesichts der nicht in die Gänge kommenden Dorfsanierung zum Weinberg umzufunktionieren. Über weite Strecken des von Peter Dehm gewohnt routiniert moderierten Programms gehörte die Bühne den Garden und Showtanzgruppen, darunter den „Dancing Stars“ des Carnevalsclubs CCI aus Senden, dem Männerballett der Büttelzunft Nersingen und der Märchen-Parodieshow des Kuhbergvereins.
Rund 80 Aktive von den Allerkleinsten bis zu den Erwachsenen in phantastischen Kostümen beteiligten sich an der spektakulären Piratenshow der Lachatrapper aus Dornstadt. Fast ebenso viele Tänzerinnen und Jahrgänge der vier Greane-Krapfa-Garden hatten das Programm eröffnet, das bis zum glanzvollen Finale die Verbundenheit der Gesellschaften und ihre Leistungsstärke unter Beweis stellte.
Die Greane Krapfa Oberelchingen, Gastgeber der diesjährigen 7-Schwaben-Prunksitzung, wurden vor 60 Jahren gegründet. Zu der Karnevalsvereinigung der Region gehören außerdem der UECV Storchaneascht Unterelchingen, die Büttelzunft Nersingen, die Pfuhler Seejockel, die Dornstadter Lachatrapper, der CCI Senden, die Karnevalsgilde des Kuhbergvereins, die Große Karnevalsgesellschaft Ulm/Neu-Ulm mit den Donauhexen sowie der Leipheimer Haufen.